Bundesweiter Apothekenprotesttag
Heute hat unsere Apotheke aus Protest geschlossen. Wir kämpfen für eine nachhaltige Finanzierung der öffentlichen Apotheken und eine funktionierende wohnortnahe Arzneimittelversorgung. Ohne Apotheken gibt es für Patientinnen und Patienten keine Unterstützung bei Lieferengpässen und keinen Nacht- und Notdienst. Deshalb unterstützen wir den heutigen bundesweiten Protesttag. Wir müssen heute schließen, um auch morgen noch versorgen zu können. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass die Arzneimittelversorgung trotz des Protests sichergestellt bleibt: Wer dringend Medikamente benötigt, findet bei uns wie gewohnt eine Liste mit Notdienstapotheken. Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!
Aus folgenden Gründen protestiert die Apothekerschaft:
- Das Honorar der Apotheken besteht zu einem wesentlichen Anteil aus einem Festbetrag, der die laufenden Kosten abdecken soll. Dieser Festbetrag wurde seit nunmehr zehn Jahren nicht mehr angepasst, trotz der zwischenzeitlich immens gestiegenen Kosten. Die Apotheken sind so von der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung abgekoppelt. Dies ist nicht mehr nur ungerecht, sondern inzwischen existenzgefährdend. Andere wichtige Versorgungsinstanzen, wie beispielsweise bestimmte Arztpraxen und Krankenhäuser, haben dafür Extra-Zahlungen erhalten.
- Wegen der vielen Lieferengpässe brauchen die Apothekenteams bei ihrer Arbeit möglichst viel Flexibilität, um die Patientinnen und Patienten schnell versorgen zu können. Das Versorgungssystem ist aber voller Bürokratie und drohender Strafzahlungen an die Krankenkassen.
- Die Arbeit in der Apotheke ist herausfordernd und braucht viel Fachwissen und Verständnis für die Probleme der Menschen, die unsere Hilfe benötigen. Arzneimittel-Lieferengpässe haben unsere Arbeit noch komplizierter gemacht und kosten Kraft und Zeit. Eine finanzielle Anerkennung für diese Mehrarbeit wird den Apotheken jedoch versagt. Auch hier fordern wir von der Politik eine gerechte Lösung.